Woran glauben wir eigentlich? Unser Konfi-Glaubensbekenntnis 2023

Konfifahrt nach Schmiedeberg
Macht Gott auch Fehler? Brauche ich zum Glauben unbedingt die Kirche? Was glaube ich eigentlich – was nicht? In der ersten Woche der Winterferien waren einige von unseren Konfis zur Konfifahrt in Schmiedeberg bei Dippoldiswalde gemeinsam mit ca. 110 anderen Jugendlichen aus dem Leipziger Norden. Neben Spiel, Sport und Spaß ging es in mehreren thematischen Einheiten um das apostolische Glaubensbekenntnis. Dabei wurde auch deutlich: Vieles aus dem 1.600 Jahre alten Bekenntnistext ist für moderne Menschen nicht mehr verständlich und nur schwer mit den eigenen Lebens- und Glaubenserfahrungen zu verbinden.

Ein eigenes Glaubensbekenntnis?
In einer letzten Einheit durften die Konfis deshalb in ihren Gemeindegruppen eigene Glaubensbekenntnisse schreiben. Manche der persönlichen Bekenntnisse waren eher konventionell, andere bewusst kritisch. Ein Leipziger Jugendlicher schrieb: “Ich glaube nicht an Gott, weil ich nichts von ihm in meinem Leben erfahre.” Sehr ehrlich und verständlich, aber auch sehr schade. Vielleicht zeigt sich uns Gott auch in ganz anderen Erfahrungen, Bildern und Formen als wir es erwarten?

Ein Bekenntnis für die ganze Gruppe
Bei unseren Tauchaer Konfis kam der Wunsch auf ein gemeinsames Bekenntnis für die ganze Gruppe zu verfassen. Das haben wir dann auch gemacht. Da es vielen Leuten allerdings schwer fällt eigene Worte für ihren Glauben zu finden, bekamen die Konfis verschiedene Texte als eine Art “Steinbruch” für passende Formulierungen. Dabei waren Bekenntnisse bekannter Theologen wie Dietrich Bonhoeffer und Dorothee Sölle, aber auch Texte von anderen Jugendlichen und jungen Leuten. In einem mehrstufigen Prozess haben wir Themen und Formulierungen ausgewählt, geordnet und neuformuliert. Herausgekommen ist ein sehr schön verständlicher – und sicher auch in manchen Sätzen provokanter – Text.

Erkenntnisse
Die Arbeit am eigenen Glaubensbekenntnis hat mir auch selber nochmal den Blick dafür geschärft, was ich selber eigentlich glaube. Und ich habe gemerkt, die Worte der Konfis passen auch mir ganz gut. Andere Leute würden ihr Bekenntnis sicherlich anders formulieren, andere Schwerpunkte setzen. Und sicher werden auch die Jugendlichen in ein paar Jahren nochmal ganz anders auf ihren Text schauen. Denn Glaube ist immer im Werden, er entwickelt sich. Hier deshalb erstmal der “Zwischenstand” vom Februar 2023:

Konfifreizeit in den Winterferien (ohne Schnee) im beschaulichen Schmiedeberg an der Weißeritz im Osterzgebirge
Spannender Auswahlprozess: Was kommt rein in unser Bekenntnis?
Und fertig ist unser eigenes Credo

Das Taucher Konfi-Glaubensbekenntnis 2023

Ich glaube an Gott,
der uns das Leben geschenkt hat,
der in jedem Einzelnen existiert
und uns Sicherheit, Kraft und Geborgenheit gibt.

Ich glaube, dass Gott jeden Einzelnen von uns liebt
und jeden Menschen annimmt, wie er ist.
Ich glaube, dass auch Gott Fehler macht.

Ich glaube aber, dass Gott auch aus dem Schlechten Gutes machen kann.


Ich glaube an Jesus. Durch ihn können wir Gott begegnen.

Er starb für uns am Kreuz zur Vergebung unserer Sünden.
Er ist von den Toten auferstanden
und ich glaube, dass er auch in unser Leben aufersteht,
damit wir frei werden von Angst und Hass.


Ich glaube an den Heiligen Geist.
Er bewirkt das Gute in jedem Menschen.
Ich glaube an das ewige Leben
und ein Wiedersehen nach dem Tod.

Das “Taucher Glaubensbekenntnis” von den Konfis 2021–23